Geschichte

1887 im damals vorstädtischen Grüngürtel zwischen Aa-Aue und Schlossgarten eingeweiht, bietet die inzwischen zentrale und erweiterte Friedhofsanlage Besuchern Erholung und Stille mitten in der Stadt. Eine Fülle historischer Grabmale legt Zeugnis ab von der bewegten Vergangenheit Münsters und seiner Bewohner.

Planung und Gestaltung der ursprünglich 10 Hektar umfassenden Anlage wird dem Kölner Architekten Hilger Hertel dem Ãlteren (1831-1890) zugeschrieben, der 1857 als Dombaumeister nach Münster berufen wurde.

Notwendig wurde die neue Friedhofsanlage, nachdem die Bischofsstadt Münster zu Beginn des 19ten Jahrhunderts zur preußischen Garnisonsstadt geworden war. Immer mehr neue Bürger zogen zu, vor allem auch evangelische. Nach der Schließung der drei innerstädtischen Friedhöfe trat der Central-Kirchhof als ökumenische Begräbnisstätte an ihre Stelle. In der Central-Kirchhofs-Commission, heute die Zentralfriedhofskommission, die fortan die Verwaltung des gemeinsamen Eigentums übernahm, sind seither die Eigentümer-Gemeinden in der Regel durch ihren jeweiligen Pfarrer vertreten. Bis zur Eröffnung des kommunalen Friedhofs Lauheide 1942 blieb der Zentralfriedhof der einzige Hauptfriedhof für Münster.

Der Zweite Weltkrieg hinterließ mit insgesamt 120 Sprengtrichtern schwere Verwüstungen: Alle Mausoleen, viele Grabstätten, unersetzliche Denkmäler, Gebäude, Wege und wertvoller Baumbestand fielen den Bomben zum Opfer. Von 1944 bis 1947 war der Friedhof daher geschlossen, noch heute werden Blindgänger ausgegraben.

1943 wurde der Zentralfriedhof um den Teil Nord-West erweitert. Dieser Teil wurde zunächst gepachtet, in unseren Tagen von den Kirchengemeinden gekauft. Seit 1984 erinnert dort ein Mahnmal an die 1284 Bombenopfer der Stadt.

Auf gesonderten Feldern des Neuen Teils ruhen für immer die 574 Opfer beider Kriege.

 

Foto: Michael Bönte, Kirche+Leben